Wie immer kannst du dir den Inhalt des Textes auch gerne im Podcast anhören.

Heißhungerattacken bei Fibromyyalgie? Die stehen soooo direkt ja nicht in der Liste der Symptome. Kommt aber immer wieder vor. Gehäuft! Für mich ist heute klar warum das so ist und damit du auch verstehst warum du immer wieder in diese Heihungerattacken rutschst mache ich dir heute einen Beitrag dazu.

Mal was aus meiner eigenen Geschichte:

Seit ich Fibromyalgie habe hatte ich immer Figur Probleme. Früher nie. Ich bin zwar von Hause aus eher weiblich gebaut, doch wenn ich überlege was ich als junges Mädchen so gefuttert habe….. Das Problem begann mit meiner Krankheit, damals auch noch verschleiert durch die Schwangerschaft. Innerhalb von ein paar Wochen ging mein Energielevel auf null und damit auch meine Bewegung. Gefuttert hab ich weiter. Heute ist mir klar das das nur im Übergewicht landen konnte. Als dann das Kind da war gings ans Diäten. Ja, ich hab dann mal ein paar Kilo abgenommen, mit eisernen Willen und eiserner Disziplin. Doch was immer da war, auch wenn ich dann direkt ins Diätprogramm zurück bin und damit dann über Jahre auch viel Gewicht verloren hatte, waren Heißhungerattacken. Gedacht hab ich mir dabei gar nichts, geht es doch vielen Frauen auf Diät so. Warum sollte das also mit Fibromyalgie zu tun haben?

Heißhungerattacken bei Fibromyalgie sind sehr sehr häufig.

Vor 5 Jahre machte ich einen schweren Fehler. Mir ging es über viele Jahre gut und ich hatte ein gutes Gewicht, dann kam der Fibromyalgie Rückfall und ich ließ mich von einer Ärztin zu einem weiteren Behandlungsversuch mit Antidepressiva überreden. Gebracht hat es mir außer 30 Kilo innerhalb eines halben Jahres trotz Kalorientracking auf 1800 Kalorien gar nichts. Wie man unschwer erkennen kann mögen diese Kilos mich noch bis heute noch sehr gerne ;-). Also ging das Diäten von vorne los. Dieses mal fielen mir die Heißhungerattacken jedoch recht schnell auf. Egal wie sehr ich wollte, ich wurde so unruhig, zittrig und fahrig das mein Körper irgendwann ohne mein wollen zum Süßigkeitenschrank ging. Meinem Selbstwert hat das nicht sehr gut getan, denn wie du dir denken kannst war ich Permanent unzufrieden mit mir. Und dann viel mir die Lösung in die Hand.

Bei meinen Recherchen über die Zusammenhänge der Fibromyalgie mit anderen Krankheiten bekam ich die Bestätigung ziemlich zeitgleich aus zwei verschiedenen Richtungen. Die Nebenniere verursacht diese Heißhungerattacken wenn sie geschwächt ist und nicht mehr genug Cortisol produziert um aus den Reserven mehr Cortisol her zu stellen.

Nebennierenschwäche gibt es bei fast allen Fibromyalgie Patienten

Von da an war klar- es war nicht meine Undiszipliniertheit oder ähnliches. Mein Körper war regelmäßig in eine Hypoglygämie gerutscht, in einen Unterzuckerungszustand. Diesen Kampf gegen das Notfallprogramm des Körpers konnte mein Wille gar nicht gewinnen. Diese Hypoglykämie war sogar schon mal in einer Klinik diagnostiziert worden. Man sagte mir jedoch das das nichts machen würde. Tja, so einfach war es dann wohl doch nicht. In meiner Arbeit mit Fibromyalgie Patienten kommt immer wieder raus das fast alle eine nicht diagnostizierte Nebennierenerschöpfung haben. Der ein oder andere weiß es auch schon.

Schauen wir uns mal an wie es laufen sollte.

Unser Körper und unser Gehirn brauchen Zucker. Jedoch nicht zwingend aus der Nahrung.;-) Die Zelle benötigt diese Glukose um glücklich zu sein und Energie bereit zu stellen.  Im Normalfall wird eine Reaktionskette in deinem Körper in gang gesetzt um der Zelle den nötigen Zucker zur Verfügung zu stellen. Der Hypotalamus meldet der Hypophyse das die Zelle Zucker benötigt, die Hypophyyse erzählt es der Nebenniere und diese schüttet dann Cortisol aus. Das Cortisol braucht die Leber um Fette, Proteine und Kohlehydrate in Glukose um zu wandeln und somit den Glukosespiegel in den Zellen zu erhöhen.

Und das passiert wenn die Nebenniere erschöpft ist.

Wenn unsere Nebenniere erschöpft ist, zirkuliert weniger Cortisol im Blut, weil sie eben zu wenig davon produziert. Wie wir eben gesehen haben benötigt die Leber aber das Cortisol um die vorhandenen Stoffe in Glukose um zu wandeln. Eventuell hat man auch noch Stress (körperlichen wie seelischen) und der Körper schüttet auch noch Insulin aus weil der Energiebedarf in der Zelle wächst, was dazu führt das noch mehr Glukose im Blut benötigt wird. Bei einem erhöhten Insulin- und einem verringerten Cortisolspiegel fällt der Blutzucker rapide ab. Die Unterzucker Situation ist vorprogrammiert. Außer an Heißhungerattacken erkennst du den Unterzucker noch an folgenden Syymptomen:

  • Schlechter Schlaf
  • Gereiztheit, Müdigkeit
  • Angst
  • Stressgefühl
  • Benommenheit
  • Haarausfall
  • Muskelschwäche
  • Schlafstörungen
  • Panik
  • Niedriger Ft3
  • Magendarmprobleme
  • Depression
  • Dauernde Müdigkeit
  • Übersäuerung des Körpers
  • Übelkeit Morgens so wie
  • Alpträume.

Wie immer kann von einem Symptom bis hin zu allen Symptomen gleichzeitig alles dabei sein.

Unsere Zelle hat Stress

Sie bräuchte Zucker, bekommt ihn aber nicht. Das führt dann zu Erschöpfung, du hast sicher auch schon mal gemerkt das du dich fühlst als würde dir etwas fehlen. Als könntest du mit Zuckerhaltigem Essen irgendwie die Energie in den Körper zurück bringen. Du isst dann unkontrolliert Süßes und kannst fast fühlen wie der Blutzucker deinen Körper flutet. Allerdings nur für einen Kurzen Zeitraum, denn auf den Anstieg folgt der Absturz in einen noch niedrigeren Blutzucker als vorher. Dieser Vorgang ist ebenso Stress für den Körper und du solltest es daher vermeiden überhaupt in eine Unterzucker Situation zu kommen. Es ist auch möglich allein mit Hungerkuren und ein paar Co Faktoren im Umkehrschluss eine Nebennierenerschöpfung zu Programmieren.

Ein Teufelskreis?

Theoretisch ja, doch wenn du es weißt kannst du es verändern. Gerade das ausbalancieren des Blutzuckers hat mich persönlich Monate gekostet. Ich habe vieles Probiert und es kann heute noch passieren das ich den richtigen Zeitpunkt zum essen verpasse, meine Belastung falsch eingeschätzt habe oder ähnliches und damit doch wieder in einen Unterzucker rutsche.

Was ich sagen will. Nimm dir diesen Stress, wenn du in den Unterzucker rutschst, du bist nicht schuld. Deine Heißhungerattacken bei Fibromyalgie sind nicht außergewöhnlich, denn die Nebenniere ist bei Fibros fast immer mit beteiligt. Stärke deine Nebenniere, halte den Blutzucker so konstant wie möglich, achte auf regelmäßige Essenszeiten und finde heraus was deiner Seele und deinem Körper Stress macht. Dann kannst du auch deine Heißhungerattacken in den Griff bekommen.

Noch ein Wort zum Schluß

Ein gutes Gewicht ist für die Gesundheit auf Dauer natürlich erstrebenswert. Auch für deine müde Muskulatur ist weniger Gewicht besser. Natürlich auch für das Selbstbewusstsein dennoch: Essen und damit auch eine Diät sollte nie zum Stressfaktor in deinem Leben werden. Sonst hast du nichts gewonnen. Deshalb, auch wenn es uns Frauen nicht passt, im Zweifelsfall lieber über einen langen Zeitraum abnehmen und die Abnehmerei auch mal hinten anstellen wenn du merkst das du in deinem Leben gerade viele Dinge hast die dich beanspruchen. Selbstfürsorge ist für dich immer das allerwichtigste. Leider auch wichtiger als die schnelle Traumfigur.

Wenn du nicht weißt ob die Nebenniere bei dir mit betroffen ist, oder du gerne wissen willst was genau du für deine Nebenniere tun kannst, dann komm ins kostenfreie Gesundheitsgespräch.