„Was ist Fibromyalgie?“, diese Frage stellst du dir vielleicht, wenn dein Arzt das erste Mal diesen Krankheitsnamen gegenüber dir erwähnt hat. Du fragst dich, ob er recht haben könnte und suchst nun nach Infos, die dir ein bisschen mehr über das Krankheitsbild verraten. Auch wenn ich normalerweise für meine Patientinnen mehr darüber schreibe, was man tun kann, damit man mit Fibromyalgie gut leben kann, möchte ich dir in diesem Beitrag heute einen Überblick über die Erkrankung Fibromyalgie geben.

Fibromyalgie- die rätselhafte Schmerzkrankheit

Fibromyalgie bedeutet übersetzt: Muskelfaserschmerzzustand. Syndrom, denn die Erkrankung heißt ja ganz offiziell Fibromyalgie Syndrom, bedeutet eine Zusammenfassung mehrerer Symptome. Es handelt sich dabei um eine chronische, nicht entzündliche Schmerzerkrankung. Bis vor einigen Jahren wurde sie dem Rheumatischen Formenkreis zugesprochen, doch da keine entzündungswerte im Blut gefunden werden, hat man sie aus der Liste der Rheumaerkrankungen entfernt. Wo sie genau hin gehört, das weiß an nicht so genau. Eigentlich will sie deswegen auch keiner haben 😉

Oft ist deshalb noch nicht einmal klar, wer genau die Diagnose stellt. Manche Ärzte sehen sie immer noch als rheumatische Erkrankung, andere sehen sie eher im orthopädischen Bereich, wieder andere denken sie sei rein Psychosomatisch und neuere Forschungen geben Hinweise, das es sich um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte. Für keine der Fachrichtungen gibt es ein klares für oder wieder, was eine genaue Zuordnung für die Patienten und Ärzte aktuell ziemlich schwierig macht.

Und wer stellt die Diagnose nun?

Meistens ist es eine Schmerzklinik oder eben doch noch der Rheumatologe, zu dem man bei einem Verdacht auf Fibromyalgie überwiesen wird. Dabei kommen wir zum nächsten Hindernis, denn die Diagnosestellung ist auch nicht einfach. Fibromyalgie ist eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, wenn man alle möglichen Erkrankungen, die für das Beschwerdebild in Frage kommen, ausgeschlossen hat, dann bekommt man als letztes die Diagnose: Fibromyalgie Syndrom. Fibromyalgie kann nicht an Hand von Blut-, Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen an sich festgestellt werden. Alle Befunde sind unauffällig. Oft wird noch als Diagnosekriterium das abtasten der so genannten Tenderpoints dazu genommen. Dabei müssen mindestens 11 von 18 Punkten stark druckschmerzempfindlich sein. Seit 2010 wird diese vorgehensweise vom American college of Rheumatology zur Diagnosestellung nicht mehr empfohlen.

Welche Symptome hat man denn nun beim Fibromyalgie Syndrom?

Man bescheinigt dir also eine Fibromyalgie dann, wenn folgende Symptome vorliegen:

  • Schmerzen in mehreren Körperreginonen
  • Beeinträchtigungen in den Bereichen Merk- und Konzentrationsfähigkeit, Müdigkeit und nicht erholsamen Schlaf.
  • Beeinträchtigung durch mehrere ungeklärte Symptome ( eine Liste schreib ich dir gleich weiter unten)
  • Die Beschwerden müssen länger als 3 Monate ununterbrochen vorherrschen
  • Es wird keine andere Erkrankung gefunden die dafür verantwortlich sein könnte.

Hier findest du eine Liste der Symptome die bei Fibromyalgie auftreten können und die zur Diagnose mit herangezogen werden:

  • Muskelschmerz
  • Juckreiz
  • Reizdarmbeschwerden
  • Kurzatmigkeit
  • Müdigkeit,
  • Ermüdung
  • Kalte Hände,
  • kalte Füße
  • Denk- oder Erinnerungsprobleme
  • Nesselsucht
  • Muskelschwäche
  • Ohrgeräusche
  • Kopfschmerzen
  • Brechreiz
  • Bauchschmerzen,
  • Krämpfe
  • Sodbrennen
  • Benommenheit,
  • Kribbeln
  • Geschwüre i. d. Mundschleimhaut
  • Schwindel
  • Geschmacksminderung, -verlust
  • Schlaflosigkeit
  • Krampfanfälle
  • Depressionen
  • Trockene Augen
  • Verstopfung
  • Luftnot
  • Unterbauchschmerzen
  • Appetitverlust
  • Übelkeit
  • Hautausschlag
  • Nervosität
  • Sonnenlichtempfindlichkeit
  • Brustschmerzen
  • Hörstörungen
  • Verschwommenes Sehen
  • Empfindliche Haut
  • Fieber
  • Haarausfall
  • Durchfall
  • Häufiges Wasserlassen
  • Mundtrockenheit

Des weiteren gibt es noch einige Dinge die aus meiner und auch aus der Sicht des Spezialisten Dr. Weiss charakteristisch für Fibromyalgie ist:

  • Gelenksteifheit und Schwellungen (vor allem Morgens und nach längerer Ruhepause)
  • Empflindlichkeit gegenüber Geräuchen und Gerüchen
  • Allergien
  • Kälteempfindlich
  • vermehrtes Schwitzen
  • Haarausfall
  • Reizblase
  • PMS
  • Infektanfälligkeit
  • Restless legs
  • Heiserkeit
  • Schluckbeschwerden
  • Schmerzen in der Kaumuskulatur

Wie du siehst ist die Liste ziemlich lang und ich glaube, es würden sich noch mehr Merkmale finden. Alle diese Symptome können bei Fibromyalgie auftreten und ich bin schon fast froh, das man meistens nicht alle auf einmal hat. Vielleicht lernst du das ein oder andere Symptom auch nie kennen.

Findest du dich wieder?

Schmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, so wie ein ganzer Katalog an diffusen, wahlweise wechselnden Symptomen. Wenn alle anderen Erkrankungen ausgeschlossen sind und du schon mindestens 3 Monate mit diesen Beschwerden zu tun hast, heiße ich dich traurigerweise, aber nicht weniger herzlich im Kreis der Fibromylgie Patienten willkommen. <3

Ich hoffe du hast jetzt einen ersten Überblick was Fibromyalgie ist und wie man es Diagnostiziert. Ich sage es dir gleich, das hier ist nur eine Symptomliste  ist und eine Symptomliste, sagt nur wenig darüber aus, was Fibromyalgie ist. Denn es zu lesen und es zu leben, das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Die Frage: „Was ist Fibromyalgie?“ ,ist leider Lebensbeeinflussend und so viel mehr als ein paar Symptome auf einem Blatt.

Was sollte Fibromyalgie für dich sein?

Fibromyalgie ist, wenn sie dir diagnostiziert wurde, die Erkrankung die jetzt zu dir gehört. Das Warnlämpchen, das möchte das du auf deinen Körper hörst. Fibromyalgie ist die Möglichkeit für dich dein Leben neu zu sortieren und so zu gestalten das es für deinen Körper und deine Seele gut ist.

Natürlich könnte Fibrmyalgie auch viel Negatives für dich sein und es wird immer mal Momente geben in denen die Fibromyalgie die Hölle auf Erden für dich ist. Doch versuche bitte immer mit deiner Erkrankung zu arbeiten und nicht gegen sie. Sonst schadest du dir nur selbst. Ich hoffe das die Fibromyalgie irgendwann ein Teil deines Lebens sein wird von dem du sagen kannst: Sie ist da, doch sie hindert mich nicht an einem erfüllten Leben.

Ich bin mit meiner Arbeit dafür angetreten, das du auch mit all diesen Symptomen glücklich Leben kannst. Das die Symptome so weit wie möglich zurück gehen oder du das ein oder andere ganz verabschieden kannst. Es gibt eine Reihe an Schulmedizinisch empfohlenen Maßnahmen und eine ganze Reihe an naturheilkundlichen Maßnahmen die du dafür nutzen kannst dein Leben mit Fibromyalgie positiv zu gestalten. Falls du dabei Hilfe haben möchtest, melde dich einfach zum kostenfreien Gesundheitsgespräch bei mir und wir schauen wo du stehst und wie ich dir am besten helfen kann.